Lernen Sie unsere tierischen
Kollegen kennen

Die Tiere des Bermelshofes werden bewusst als unsere Kollegen bezeichnet. Sie werden von uns für ihren tiergestützten Einsatz vorbereitet. Dazu brauchen sie eine positive Einstellung zur Mitarbeit, eine gewisse Persönlichkeit und Temperament. Zur Vorbereitung gehört unter Anderem die Erarbeitung eines gewissen Verhaltensrepertoirs, die Gewöhnung an Transporte, andere Menschen, verschiedene Untergründe und neue Situationen. Besonders wichtig ist selbstverständlich die Beziehungsarbeit mit jedem einzelnen Tier, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, ohne die die tiergestützte Arbeit nicht funktioniert.  Nach der Ausbildung erfolgen die Einsätze immer freiwillig und sie werden ihnen so angenehm wie möglich gestaltet. Das bedeutet auch, dass wir sie stets im Auge behalten und sie umgehend aus unangenehmen Situationen befreien. Uns ist wichtig, dass die Bedürfnisse der Tiere immer wahrgenommen werden. Achtung vor den Tieren hat hier oberste Priorität.

Die Tiere auf dem Bermelshof

Huftiere

Die Ponys Campino und Nero

Die Ponys Campino und Nero

Pferdegeschichte auf dem Bermelshof in Kurzfassung. Campino ist einer der ersten tierischen Hofbewohner. Pferde gehörten schon von Beginn an zum Hof, da die Hofinhaberin Michaela und ihr Mann beide begeisterte Freizeitreiter waren. Die beiden ersten Pferde waren alte Isländer namens Tindur und Snerpa. Zwei herzensgute Wesen. Da sie schon sehr alt waren, kauften wir Campino von einer Shettyzüchterin aus dem Brohltal dazu. Da war er 10 Jahre alt und sehr gut ausgebildet. Campino ist und bleibt der unangefochtene Chef der Herde. Klein aber oho trifft auf ihn absolut zu. Da er ein chronisches Rehepferd ist, darf er kein Gras oder Leckerli futtern. Charakterlich ist er eine absolut treue Seele, der Kinder liebt, viel Geduld mit sich bringt, aber trotzdem Pfeffer im Hintern hat. Mit seinen nun 23 Jahren gehört er zu unseren besten Mitarbeitern.

Als die Stute Snerpa verstarb, kam Kari aus dem hohen Norden, ebenfalls Isländer zu uns. Nachdem mein Herzenspferd Tindur mit 33 Jahren verstarb kauften wir den jungen noch unausgebildeten Norweger Naro dazu. 2017 war leider ein schlimmes Jahr, da die Hofinhaberin Michaela an Krebs erkrankte und die Prognose zu Beginn sehr schlecht war. Freunde halfen so gut es ging die Tiere zu versorgen, aber letztendlich mussten Kari und Naro, zwar in liebevolle Hände aber schweren Herzens verkauft werden. Wider Erwarten habe sich die Hofbetreiberin nach 1 Jahr wieder erholt und wir konnten Lutz, ebenfalls ein Shetty erwerben, damit Campino nicht länger alleine bei den Eseln stehen musste. Die beiden zuvor verkauften Pferde wieder zurück zu kaufen, war für uns keine Option, da wir die Tiere wirklich in liebende Hände verkauft hatten. 2023 verstarb Lutz leider nach kurzer unheilbarer Erkrankung. Und so kamen wir durch den Tipp einer lieben Freundin zu Nero. Er ist zwar schon ca. 15 Jahre alt, hat aber schon viel erlebt und muss daher noch einiges lernen.

Langohren-Gang

Die Langohrentruppe

Zu unserer Langohrentruppe gehören Georgy, die graue Hauseseldame, der Zwergesel Cloony in Sonderlackierung, der hellgrau Großesel Sancho und der große braune Morito. Georgy und Cloony kamen vor vielen  Jahren gemeinsam  zu uns  auf den Hof. Von Beginn an verzauberten sie jeden Hofbesucher und erst Recht das Hofteam mit ihrer vereinnahmenden Art. Georgy wandert sehr gerne und ist dabei eher sportlich unterwegs. Cloony eher nicht so. Gechillt durchs Leben schleichen ist eher seine Devise.

2020 kamen noch zwei weitere Esel durch die Tierschutzorganisation „4 Hufe im Glück“ aus Spanien zu uns. Völlig abgemagert und eigentlich Wildesel, die keinen Hufschmied oder Tierarzt kannten kam da bei uns an. Mit viel Liebe und Geduld fasste sich Morito ein Herz und bekam Vertrauen zu uns Zweibeinern. Sein Kumpel Sancho, ein andalusischer Riesenesel ist bis heute noch im Training, da er das Erlebte nur schwer hinter sich lassen kann. Mit viel Geduld und Beziehungsarbeit wird er auch zunehmend sicherer.

Esel unterscheiden sich von ihrem Wesen sehr von zum Beispiel Pferden. Was können wir von ihnen lernen? Oft wird der Esel als stur und dumm bezeichnet. Diese Aussage ist schlichtweg falsch!! Esel sind sehr schlau, denken an die Folgen ihres Handelns und verweilen, wenn sie sich nicht sicher sind, ob Gefahr droht. Nur weil ein Esel nicht immer macht was man will ist er dumm? Und nur weil er steht ist er stur? Lernen sie dieses klugen liebenswerten Esel bei uns auf dem Kopf kennen und schätzen. Wir können von ihnen zum Beispiel das NEINSAGEN lernen. Das ist doch anstrebenswert, oder?

Die Wollnasen

Schnucken im Moorschnucken-Sumpf

Direkt angrenzend an den Begegnungshof beginnt ein Moorgebiet. Daher ist der Schafsbereich auch eher ein Moor. Wir haben uns direkt beim Einzug für Schafe entschieden und sind auf Grund der Bodenbeschaffenheit von Beginn an bei den Moorschnucken geblieben. 

2010 zogen die ersten zwei Moorschnucken auf den Bermelshof.  Rainer- Helene und ihre Tochter Limmes. Als das Muttertier  an der Blauzungenkrankheit starb, damals war die Impfung noch nicht so verbreitet,  adoptierten unsere damaligen Hunde Askia und Whisky das Lämmchen und so war sie für alle etwas Besonderes. Wir kauften schnell weitere Moorschnucken. Aber die kurze Zeit als Limmes bei uns alleine war wuchs sie uns sehr ans Herz.

Erst 2023 starb sie nach kurzer Erkrankung. In den letzten Jahren kamen Löckchen und Flöckchen aus dem Kölner Zoo dazu und unsere beiden Flaschenlämmer (beides Heidschnucken) Rakete und Praline. Die beiden Flaschenlämmer wurden von uns im Haus großgezogen und waren für die ganze Familie ein besonderes Erlebnis. Unsere Schafsherde begrüßen gerne unsere Besucher, legen aber großen Wert darauf, dass man sich ihnen mit Ruhe nähert. Sie sind quirlig und haben ihre Nasen in jedem Eimer. Ihre Wolle wird von uns in Wollprojekten verarbeitet. Sie leben ganzjährig in einem Offenstall und mögen unseren Herdenschutzhund Obelix sehr.

Gefiederte Freunde

Die Puschelhuhn-Gang, die Enten und Wachteln

Unsere Hühnerschar darf mit einem Hahn, unserem Fred zusammenleben. Da ein Hahn ein wertvoller Teil einer Hühnergruppe ist, der innerhalb eine wichtige Aufgabe hat, haben wir uns für die Haltung eines Hahns entschieden. 

Da auch das Brüten ein natürliches Verhalten von Hühnern ist, dürfen unsere Hühner brüten wenn sie möchten. Falls ein Hahn schlüpft und er sich nicht mit Fred versteht, suchen wir ein Zuhause für ihn. Die Hühnergruppe darf sich tagsüber, immer bewacht durch Hahn Fred mit der Sonne über den gesamten Hof bewegen. Dann können sie nach Herzenslust scharren, Sandbäder nehmen oder in der Sonne chillen. In ihrer Voliere, der Puschelhuhnvilla, ist jedoch auch einiges geboten. Sie ist absolut sicher und dient bei schlechtem Wetter und nachts auch vielerlei Abwechslung. Wir legen Wert darauf, dass wir besonders Hühnerrassen, die vom Aussterben bedroht sind ein Zuhause geben können und diese dann als unsere pädagogische Kollegen ausbilden. Selbst wenn ein Huhn (oder ein anderes Tier) nicht zum Mitarbeiter werden möchte, oder auf Grund seines Alters in Rente ist, bleibt es hier auf dem Begegnungshof weiter seinen Bedürfnissen entsprechend wohnen. 

Die Enten Cappu und Chino sind Laufenten und spazieren jeden Tag vergnügt über den Hof. Überall wo sie ein wenig Wasser sehen, wird ausgiebig gegründelt. Sie sind immer zusammen anzutreffen und bringen mit ihrem watscheligen Gang unsere Besucher zum Schmunzeln.

Zudem Wohnt eine Gruppe wachteln in einem separatem Gehege. Wachteln muss man getrennt von anderem Federvieh halten, da sie den größeren tieren weit unterlegen sind. Ihr Gehege weist verschiedene Untergründe auf, feinen Sand zum Baden, Versteckmöglichkeiten und einen großen sicheren Unterschlupf. Dieses Gehege ist ein reines Beobachtungsgehege. Man kann den Tiere und ihren feinen leisen Geräusche zuhören und sie beobachten. 

Hofhunde

Die Hunde Idefix und Obelix

Idefix und Obelix. Unterschiedlicher könnten Hunde wohl kaum sein. Jeder Hund hat jedoch einen völlig anderen Job hier auf dem Begegnungshof.

Idefix ist ein kleiner, niedlicher Havaneser-Mix, der nichts lieber macht als auf dem Schoß von jemandem zu sitzen und gestreichelt zu werden. Ab und zu ein Leckerli in die Schnute, ein paar Tricks machen, am Ofen liegen (am liebsten auf der Couch) und immer mit dabei sein wenn Kinder auf den Hof kommen. Sein Lieblingsjob ist unangefochten seine Arbeit im Seniorenheim. Dort wird er sehr geliebt und hüpft auf Kommando jedem auf den Schoß. Da er dort auch immer was ins Mäulchen geschoben bekommt ist er immer schon sehr aufgeregt, wenn wir auf den Parkplatz der Seniorenheime fahren. Er ist  als Welpe 2019 in unser Herz gehüpft. Als bereits 4. Hund der Hoffamilie hatte er ein schweres Erbe anzutreten. Aber mit seiner liebenswürdigen Art verzückt er jeden.

Obelix kam Anfang 2023 zu uns. Er ist ein Herdenschutzhund aus Portugal  (Estrela) und wird hier nicht als pädagogischer Kollege ausgebildet. Ein Herdenschutzhund darf nicht verwechselt werden mit einem Hütehund. Der Hütehund hält die Herde zusammen, der Herdenschutzhund beschützt die Herde bis zur letzten Konsequenz. Sie sind meist selbständig und charakterstark. Obelix lebt auf dem Hof, um die Tiere vor Beutegreifern zu beschützen. Nicht alle Tiere haben bei uns  nachts ein geschlossenes Gehege, da wir die Offenstallhaltung bevorzugen. Und da kommt Obelix ins Spiel. Er ist groß, stark , mutig und vertreibt durch sein Bellen, Markieren und imposantem Gehabe alle ungebetenen Gäste. Falls ein größerer Beutegreifer unseren Hof besucht, ist er stark und mutig genug auch diesen zu vertreiben. Nichts desto trotz legen wir Wert darauf, dass er Menschen gegenüber freundlich ist und jeder unseren Hof betreten darf. Herdenschutzhunde sind jedoch ganz besondere Hunde. Es gelten im Zusammensein mit ihm daher besondere Regeln. Es ist nicht leicht einen solchen Hund zu halten und ich empfehle ihn auch nicht leichtfertig als Lösung gegen Beutegreifer. Da wir jedoch entsprechend qualifiziert und ausgebildet sind trauen wir uns die Erziehung zu. Sollte wer überlegen für seinen Hof als Schutz vor Beutegreifern ebenfalls einen Estrela Berghund  oder einen anderen Herdenschutzhund zu kaufen, kann er sich gerne melden. Wir können bestimmt ein paar Tipps geben, ob er die richtige Entscheidung ist und was man bedenken sollte.

Schnecken und Insekten

Die Achatschnecken und Insekten

In einem riesigen Terrarium leben bei uns die Achatschnecken Turbo und Blitz und Gerry. Sie sind in 2022 geboren und wecken großes Interesse bei unseren Besuchern. Mittlerweile haben sie selbst Nachwuchs und wir dürfen die Entwicklung dieser tollen Wesen verfolgen. Die Haltung der Tiere ist keinesfalls anspruchslos. Sie brauchen konstant die gleiche warme Umgebungstemperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die regelmäßig gelegten Eier müssen eingesammelt und fachgerecht getötet werden. Die Säuberung des großen Terrariums erfordert viel Zeit. Die Fütterung ist nicht mit etwas Gürkchen getan. Sie sind wahre Gourmets … auch wenn sie einen leichten Schimmelansatz lieben. Über Winter fallen sie für lange Zeit in eine Trockenstarre und vergraben sich. 

 Unsere Insekten leben in separaten Terrarien und sind nicht weniger anspruchsvoll. Allerdings haben sie einen verhältnismäßig kurzen Lebenszyklus. Daher haben wir immer verschiedene Insekten,um den Kindern an diesen faszinierenden Wesen zu zeigen, wie wundervoll und beeindruckend sie sind.

Aber auch im Seniorenheim, in Schulen und Kindergärten haben sie staunende Gesichter verursacht. Es gibt Erstaunliches über diese Wesen zu erfahren. In zahlreichen Projekten werden diese Tiere mit Hilfe umfangreicher Materialien zum Thema. Was fressen sie? Wo ist ihr Gehirn? Haben sie Zähne? Diese und viele weitere Fragen werden beantwortet. Durch diese zauberhaften Kriechtiere wird den Kinder und auch Erwachsenen deutlich, dass auch kleine Tiere schützenswert sind und Achtsamkeit und Respekt verdienen. 

Die Wutzen-Bande

Die Wutzen-Bande

Vor vielen Jahren zogen die ersten Meerschweinchen auf den Hof. Immer wieder kamen welche aus schlechter Haltung dazu oder die Haltung wurde aufgegeben und die Tiere fanden einen Platz bei uns. 

Nicht selten konnten sich diese Tiere nicht darauf einlassen, den Menschen näher an sich heranzulassen. Zu oft wurden sie zwangsbekuschelt und deren Bedürfnisse nicht ausreichend bedacht.  Hier werden ihre Bedürfnisse nach vielen Verstecken, angenehmen Kuschelecken, Kräutern, frischem Futter, duftendem Heu und Ruhe Ernst genommen. Niemals werden sie einfach hochgenommen oder ihre Warnrufe missachtet. In vielen Projekten zeigen uns diese quirligen Nacktfüßler welch wundervolle Beobachtungstiere sie sind. Dumbo (kastriert) lebt zusammen mit seinen Frauen und seinen Kindern in einer harmonischen WG.

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